Hallo.
Dies ist aber eine große Belastung für meine Mutter, denn sie kann nicht mehr schlafen und ist sozusagen "mit ihren Nerven am Ende"!
Wieso ist es für eine Mutter eine Belastung sich um ihr Kind zu kümmern? Steckt da mehr dahinter?
Zu dieser seelischen Belastung kommt aber auch noch dazu, dass mein Bruder seit einiger Zeit sehr wenig isst, und somit Magersüchtig ist.
Gibt es hier grundsätzliche Definierungsunterschiede? Magersucht beschreibt einen Zustand, in dem die betreffende Person bewußt auf soviel Nahrung wie möglich verzichtet. "Einfach nichts zu essen", wie das hier der Fall zu sein scheint beschreibt keine Magersucht sondern kann z.B. auf generelle Appetitlosigkeit zurückgeführt werden. Auch haben Autisten oft Probleme, bestimmte Dinge in den Mund zu nehmen. Habt ihr mit ihm darüber gesprochen, welche Speisen ihm gut schmecken und welche er auch in den Mund nehmen kann?
Meine Mutter macht mit ihm Hausaufgaben, lernt mit ihm, sagt ihm 20x am Tag dass er an die frische Luft gehen soll, sagt dass er essen soll, usw...
Wieso wird ihm zwanzig Mal am Tag gesagt, er solle an die frische Luft gehen? Was genau heißt das und wieso ist das im Erziehungsstil deiner Mutter so wichtig?
Es ist schwierig mit ihm umzugehen und ihm zu erklären dass wir ihm nur helfen wollen.
Aha? Das liegt meistens am Unvermögen der umliegenden Nichtautisten. Sowie Kommunikation mit einem Gehörlösen anders funktioniert, kann ähnliches auch bei Autisten vorliegen. Natürlich dann wieder anders. Was habt ihr alles schon probiert und welche Probleme ergeben sich aus seiner Weigerung, verbal zu kommunizieren so wie es ja meistens gewünscht ist?
Die Ärzte/Psychologen weisen sogar schon auf einen längeren Krankenhausaufenthalt hin, da er zu wenig isst und zu sehr von meiner Mutter abhängig ist.
Das überrascht mich nicht. Die Medizin ist bzgl. des Themas Autismus auf einem vorsintflutlichen Stande.
Er geht morgens zur Schule, macht anschließend seine Hausaufgaben und sitzt den restlichen Tag im Haus und liest und schreibt. Er kann alleine die Hausaufgaben nicht machen und er kann nicht alleine lernen, immer muss meine Mutter dafür sorgen dass er im Alltag über die Runden kommt.
Warum kann er das nicht? Beschätigt er sich selbst?
Er hat kaum Freunde, und geht auch nicht ohne eine vorherige Aufforderung dorthin.
Was ist das Problem daran? Ist er mit der Situation glücklich?
Am aller meisten bedauere ich aber den Alltag meiner Mutter, denn sie muss sich rund um die Uhr um meinen Bruder kümmern und hat kein eigenes Leben mehr.
Nochmals: diese Haltung verstehe ich absolut nicht. Es wäre wohl besser aufzuhören zu sich selbst grundlos zu bedauern und stattdessen mit dem Kennenlernen, Vermitteln und Akzeptieren der Andersartigkeit des eigenen Nachwuchses zu beginnen?