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Thema: Religion und Autisten (http://www.autismus-ra.unen.de/topic.php?id=3896)

Geschrieben von: auswien am: 20.01.11, 00:07:56
[Komplettzitat des Vorbeitrags gestrichen, mfg [55555]]

ja... jeder lebt die Religion und den Glauben anders und es ist wichtig, dass genügend Freiheit für die Entfaltung des Glaubens da ist. Ich mag auch nichts aufgedruckt bekommen, aber höre mir trotzdem grene an, was andere über den Glauben erzählen.

Geschrieben von: 55555 am: 20.01.11, 00:11:36
Zitat von auswien:
Es geht im christlichen Glauben darum, dass Gottes Wille geschehe und das alle Menschen das Böse und in Frieden miteinander leben und glücklich sind.

Ich vermute, da ist wohl was verunglückt? Im christlichen Glauben geht es darum. daß alle Menschen das Böse leben? zwinkern
Zitat:
Das große Ziel ist natürlich das Paradies, wo alles in Ordnung ist und wo jeder glücklich ist und wo es kein Leid, ect. gibt.

Du bist Christ, weil du ins Paradies kommen willst?
Zitat:
Bei denen würde ich sehr aufpassen!

Man sollte sich zumindest die Zeit nehmen sich deren Aussagen selbst anzuschauen auf ihre Richtigkeit, z.B. indem man Belegstellen der Zeugen in der Bibel nachliest. Sonst besteht die Gefahr, daß einige Annahmen hängenbleiben, die zumindest zweifelhaft sein dürften.
Zitat:
Das ist ne echte Sekte. Bist du bei einer Kirche dabei?

Wie definierst du "Sekte" und "Kirche"?
Zitat:
also in der Taufe werden wir schon von der Erbsünde befreit und wir leben danach mehr oder weniger schon in Jesus Christus.

Nein, das stimmt so nicht: "Wer dann zum Glauben kommt und sich taufen läßt, der soll errettet werden." Mk 16,16

Und um was für eine Taufe geht es deiner Ansicht nach in Mk 10,39?

"Den Kelch, den ich trinke, werdet ihr trinken, und mit der Taufe, mit der ich getauft werde, werdet ihr getauft werden"

Viele Christen glauben heute "Taufe" sei selbstverständlich das, was die Kirchen allgemein bekannt als "Taufe" vollziehen.
Zitat von Ethin:
Ersteinmal warum sollte ein Gott dermaßen egozentrisch sein, dass er möchte dass alle an ihn glauben und wenn er ja allmächtig ist warum kann er es nicht einfach bewirken?

Da wäre wohl erstmal die Frage was "Glaube" eigentlich ist.

Fändest du es dauerhaft reizvoll Kinder zu haben, die nur tun, was du ihnen "einprogrammierst"?
Zitat:
Die korrekteste Form der Religionen scheint mir da noch der Buddhismus, weil man sich bei diesem mehr mit sich selbst beschäftigt, mit der Seele und dem ganzheitlichen Einklang.

Das mag hierzulande so scheinen, weil der westliche Buddhismus keine Volksreligion ist, also wesentlich andere Personenkreise anspricht. In buddhistischen Ländern dürfte das deutlich anders aussehen.
Zitat:
Du hast jemanden umgebracht? Im christlichen Glauben kein Problem, einfach beichten, oder früher konnte man ja auch Ablassbriefe kaufen, und alles ist vergessen.

Für den Anfang wäre es erfreulich, wenn die römisch-katholische Kirche nicht mit dem Christentum gleichgesetzt werden würde, auch wenn sie bis heute gewissermaßen noch genau diesen Anspruch vertritt.
Zitat von azrael:
nichts, solange ein religiöser den glauben eines anderen religiösen schlecht macht.

Das unterstellt alle Religiösen wären praktisch miteinander besonders verwandt. Und was wäre wenn es jemandes religiöse Überzeugung wäre Menschenopfer zu bringen? Religiöse Überzeugungen können sehr verschieden sein.

Geschrieben von: auswien am: 20.01.11, 00:22:20
Unter Sekte definiere ich eine Gemeinschaft, die nicht darauf aus ist, den Menschen zu dienen,sondern sie zu beherrschen und sie aus zu nutzten.


Du bist Christ, weil du ins Paradies kommen willst?

Ich glaube, das wollen viele und es auch gut, wenn wir uns darum bemühen. =)

Und um was für eine Taufe geht es deiner Ansicht nach in Mk 10,39?

Um diese...

Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. Mt 28,16-20

Geschrieben von: Fundevogel am: 20.01.11, 00:28:41
biene63: Kann man auch passiver Christ sein?

Wenn geglaubt werden kann, dass Gott die Liebe ist, benötigen wir dennoch Religionszugehörigkeiten und Philosophie?

Geschrieben von: 55555 am: 20.01.11, 00:34:26
Zitat von auswien:
Unter Sekte definiere ich eine Gemeinschaft, die nicht darauf aus ist, den Menschen zu dienen,sondern sie zu beherrschen und sie aus zu nutzten.

Diese Begriffe "dienen", "beherrschen" und "nutzen" scheinen mir so vage, daß diese Definition nach meiner Einschätzung kaum Aussagekraft besitzen dürfte.
Zitat:
Ich glaube, das wollen viele und es auch gut, wenn wir uns darum bemühen. =)

Kann man ins Paradies wollen und Gott über alles lieben? Ich denke die Beziehung zu Gott kann letztlich nur Selbstzweck sein und das auch schon in diesem Leben.
Zitat:
Um diese...

"Auf welchen du sehen wirst den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geiste tauft." Joh 1,33

Geschrieben von: auswien am: 20.01.11, 00:49:15
[Kettenbeiträge zusammengefasst, unnötigen Zitatschnipsel durch Ansprache ersetzt, mfg [feder]]
[Komplettzitat durch einfache Ansprache ersetzt, mfg [55555]]

@Fundevogel: Ich glaube schon. =)

Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. (Johannes 14, 7-12)







@55555
Asoo... Als erstes war ja Johannes der Täufer (nicht zu verwechseln mit Johannes dem Evangelisten). Er hat die Menschen zur Umkehr getauft. Und zwar mit Wasser aus dem Fluss. Jesus dagegen tauft auch mit heiligem Geist, also mit dem Wirken Gottes, mit der Kraft Gottes, mit etwas, das noch nie da war. Vielleicht auch mit der Kraft der Erleuchtung (Heiliger Geist). Johannes der Täufer war so zu sagen der das kommen Jesus Christus angekündigt hat und der die Menschen auf ihn vorbereitet hat.

Das mit der Gottesliebe ist eine persönliche Sache, die jeder anders Erfährt. Aber was ich noch zum Selbstzweck sagen wollte... nicht für sich selbst, sondern auch für andere Menschen. Im Dienst für andere Menschen. Ihnen zu helfen, sich um sie zu kümmern, ihnen Gesellschaft zu leisten, ect. und natürlich... wir streben auch schon nach dem Paradies auf Erden. Jesus sagt ja auch, dass wir die Liebe Gottes tun, wenn wir anderen helfen, wenn wir sie lieben und sich um sie kümmern. =)

Geschrieben von: biene63 am: 20.01.11, 08:10:39
[Komplettzitat gestrichen, mfg [55555]]

Hallo Fundevogel,

Ich beziehe mich da auf Abläufe, wie ich sie in der Berliner Stadtmission kennengelernt hab. Von Theologie hab ich entsetzlich wenig Ahnung - interessiert mich auch nicht. Ich bin auch alles andere als bibelfest. In mir ist halt "nur Glaube".

Ich bin bezeichne mich als "aktive Christin", weil ich als Kleinkind zwar getauft worden war - aber in meiner Familie war das nur traditionelle Sitte - das macht man eben so.
Leute, die getauft sind, erhalten laut Bibel die Zusage von Jesus, dass er seine Hand immer über ihnen halten wird. (Das wären entsprechend der Analogie die "passiven Christen"

Die Bibel wirkt auf mich wie eine Gebrauchsanleitung..Und ich bin so absolut nicht der Typ fürs Lesen von Gebrauchsanleitungen - ich probier lieber selbst aus und praktiziere "learning by doing". Das hab ich Jesus erzählt und irgendwie kommt er mit mir trotzdem klar. Ich hab halt wenig Interesse für Theologie.

Ich nutze lieber meinen Glauben für meinen Alltag, zB in dem ich Wut vor Jesus Füsse schmeisse - der soll was damit machen. Kann er auch. Ganz erstaunlich, bisher wusste Jesus immer, was mit meiner Wut anzufangen ist - der ist wie ein Schneeräumer im schlimmsten Unwetter. Ich nutze meinen Glauben, um jederzeit eine Person an meiner Seite zu haben, der ich meinen Dank wegen schöner Details in meinem Leben geben zu können. Als ich noch ohne "aktiven Glauben" war, hatte ich nicht diese Möglichkeit zu danken - ich wusste nicht wohin mit meinem Dank, das war sehr schmerzhaft.
Und ich habe Jesus erlaubt, dass er mich hier zu meiner Erdenzeit als Werkzeug benutzen darf. Das ist ein ganz nett ausgeglichenes Arbeitsverhältnis. Ich gebe ihm was (meine Bereitschaft zu Glauben) - er gibt mir was (Elemente, die ich in meinem Leben für mich und für andere brauche).
Mir ist sehr angenehm, dass ich nicht entscheiden muss, welche Elemente zu welchem Zeitpunkt als geeignet ausgewählt werden müssen. Manchmal finde ich Jesus, hat echt ne üble Entscheidung getroffen bei seiner Elementesendung. Und einige Tage, Wochen, Jahre später stell ich fest: Seine Entscheidung war sehr wohl richtig - aber ich wusste es damals noch nicht....
Bei mir klappt es jedenfalls und ich bin dankbar dafür. lg biene63

Geschrieben von: auswien am: 20.01.11, 14:44:01
[Komplettzitat durch einfache Ansprache ersetzt, mfg [55555]]

@Fundevogel: Eigentlich nicht. Naja schon. Wie mans sieht. Es geht nur darum, was offiziell ist. Wenn du zB bei der Katholischen Kirche bist, dann steht im Pass, dass du rk bist, wenn du Austrittst odernicht dabei bist, dann steht ohne Bekenntnis. Um richtig Christ zu sein gehört schon die Sakramente, vor allem die Taufe und die heilige Eucheristie. Aber natürlich kannst du dich auch für den Glauben interessieren und die Bibel lesen, zum Gottesdienst gehen, ect. aber so richtig Christ wird du aber erst, wenn du Getauft wirst und wenn du dazu das Taufversprechen ablegst und vor einer Gemeinde, dass Glaubensbekenntnis aufsagst.

Geschrieben von: Hans am: 20.01.11, 14:56:02
Ich kann aber auch wie ein Christ leben,
die zehn Gebote achten, gut sein,
ohne den ganzen religiösen "Brimborium"!

Geschrieben von: biene63 am: 20.01.11, 15:12:27
@Hi Hans, was meinst Du konkret mit "religiöses Briborium"?

"Aktiver Christ" zu sein, ohne sonderlich oft in den eigenen Körper regelmässig in ein spezielles Haus zu transportieren ("Kirche") ist relativ einfach. In der Berliner Stadtmission wird das so oft zelebriert. Anstatt Gottesdiensten in regulären Kirchen gibt es stattdessen Gottesdienste im Keller....in der Kneipe, im Zirkus, auf ner Raststätte, auf dem Hauptbahnhof, auf ner Wiese....mitten-auf-dem-Platz....egal.

"Aktiver Christ" zu sein, ohne dich regelmässig mit anderen "Aktiven Christen" auszutauschen und zu vernetzen, ist kaum möglich. Warum? "Aktive Christen" leben in einem organischen Verband, ähnlich einem gesunden Zellverbund im menschlich-organischen Gewebe. Solcher Zellverbund kann nicht überleben ohne regelmässige-sinnvolle Osmose (Austausch der Nahrungsgase und Transfer aller Nährstoffe). Solcher Zellverbund kann nicht überleben ohne eine Arbeitsteilung der Gaben.

Als "Aktiver Christ" musst Du Dich nicht anstrengen, "gut" zu sein. Gott gibt Dir Liebe für andere Leute....und nen ganzen Haufen benötigtes Material und Fähigkeiten dazu. Du musst nur aufpassen, dass dieses empfangene Material und Deine Fähigkeiten nicht ungenutzt verbuddelst....sondern, dass Du halt Deine empfangenen Materialien und Fähigkeiten so einsetzt, dass andere Leute die Chance auf "Freude" haben.....Diese Liebe kriegst Du tröpfchenweise....wenn Du drum bittest - jeden Tag ein winziges bisschen neu. So als würde eine Orchidee mit der Wasserspritze besprüht...ganz wenig - aber jeden Tag neu.

Geschrieben von: auswien am: 20.01.11, 15:13:11
[Komplettzitat durch einfache Ansprache ersetzt, mfg [55555]]

@Hans: Es geht nicht nur um die zehn Geboten, sondern auch um das Evangelium. Aber spannende Frage, ab wann man Christ ist. Ich würde ab der Taufe sagen. Das andere ist eher "wie" man als Christ lebt und wie man mit seinem Glauben umgeht.

Geschrieben von: Mama am: 20.01.11, 17:03:12
Hat heutzutage die Taufe eigentlich noch ihren ursprünglichen Sinn?