stringbound
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geändert von: stringbound - 19.11.08, 17:45:48
Hi drvaust, nicht die Männer, sondern die Frauen wählen den Partner. Wenn sich eine Frau für dich interessiert kommt sie auf dich zu. Was du mit ihr anfangen sollst teilt sie dir mit, wenn es soweit ist. Im Notfall reicht es "Ja" zu sagen und der Dinge zu harren die da kommen.
Die Frauen mit denen ich zusammen war haben immer die Initiative ergriffen. Alles was ich tun musste war ihr Angebot anzunehmen oder abzulehnen. Alle Frauen deren Angebot ich angenommen habe waren "reizend" (bei mir geht so ziemlich alles über die Augen).
Zu deiner Hilflosigkeit kann ich wenig sagen. Ich habe gelernt mich in die Gesellschaft zu integrieren und mich in ihr (fast) unauffällig zu bewegen. Meine Erfahrung ist, dass ich nicht alles verstehen oder nachempfinden muss. Es reicht, Dinge die ich nicht verstehe als notwendig zu akzeptieren. Das Verständnis kommt, wenn ich versuche diese Dinge anzuwenden und das Ergebnis sehe.
Dazu teile ich Menschen in zwei Kategorien ein. An den "Fremden" probiere ich von mir Beobachtetes aus. Da sie mich nicht kennen, zeigen sie mir sehr deutlich, ob ich mich "richtig" oder "falsch" verhalte. Wenn ich da Fehler mache, hat das keine Auswirkungen auf mein Leben, daher habe ich keine Angst davor anzuecken.
Bei "Freunden" wende ich das, was ich durch die Experimente mit den "Fremden" gelernt habe, an. Hier bin ich vorsichtiger, da Fehler Konsequenzen für meine Beziehung zu diesen Menscghen haben können. Es gibt aber Menschen denen ich vertraue und mit denen ich diese Dinge durchgehen kann.
Als Autist hast du mit Sicherheit ein paar Rituale, die Andere nicht verstehen können. Diese Rituale machen dir das Leben erträglich, auch wenn sie für dich keinen Sinn ergeben. Du hältst an diesen Rtualen fest, weil du sie schon immer hattest.
Die Rituale zwischen anderen Menschen sind ähnlich. Kaum einer weiss noch, warum man bestimmte, ritualisierte und scheinbar sinnlose Handlungen ausführt, aber diese Handlungen machen es den Menschen leichter mit- und nebeneinander zu leben. Das ist der Sinn und Zweck zwischenmenschlicher Rituale.
Ist wie bei einer Tierherde am Wasserloch. Ein Tier schnüffeln am Hintern des Anderen um festzustellen, ob es zur gleichen Herde gehört. Riecht es richtig und verhält sich richtig (kennt den Rang des Schnüffelden) ist alles in Ordnung. Wenn es falsch riecht oder falsch reagiert wird es vertrieben.
Menschen geben sich (meist) die Hand und führen ein kurzes Gespräch. Der Inhalt des Gesprächs klärt die Gruppenzugehörigkeit, den Rang und ob der andere es "Wert" ist, ihn zu kennen. Der Händedruck verrät auch etwas über den Anderen.
Das Ergebnis dieses komplexen und komplizirten Rituals entspricht dem am Hintern schnüffeln bei Tieren. Der Informationsgehalt ist in etwa gleich.
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