kognitive entwicklungsverzögerung
09.02.10, 10:57:14
haggard
was ist "kognitive entwicklungsverzögerung"?
wie bemerken das andere?
wie können das die kognitiv entwicklungsverzögerten bemerken?
10.02.10, 15:51:06
anne1
Jetzt mal nur mit meinem laienhaften Verständnis,
die Aussage ist, das Kind ist nicht in engerem Sinne dumm,
es ist nur mit dem Verstand hinterher.
Es kann aber sein, daß es als Erwachsener die Verzögerung aufholt.
ZB lernen Kinder irgendwann, daß Dinge weiterbestehen, auch wenn das Kind sie gerade nicht sehen kann.
Ich schätze so zwischen 1 und 3 Jahren.
Wenn sie das verstanden haben, wollen sie Dinge haben, die sie gerade nicht sehen, und fragen und suchen danach.
Ein kognitiv entwicklungsverzögertes Kind versteht das erst später, vielleicht mit 4, 5 oder 6 Jahren.
Gruß, anne
10.02.10, 18:18:50
an3010
geändert von: an3010 - 10.02.10, 18:21:38
Eine Definition: "Die kognitive- Entwicklung- Kind bezeichnet generell die gesamte Entwicklung eines Kindes, dass sich vom hilflosen Wesen zum eigenständigen Mensch entwickelt.
Dabei wird neben den motorischen Fähigkeiten auch die Begabung berücksichtigt, vorrausschauend zu agieren und seine Absichten sowie deren Folgen zu erkennen."
Quelle:http://www.mamaportal.de/kinderentwicklung/kognitive-entwicklung-kind.php
"So bezeichnet man die Altersstufe zwischen 0 und 2 Jahren als die sensomotorische Stufe, in der Kleinkinder ihr Wissen allein durch ihren Körper, ihre Wahrnehmung sowie ihre Körperbewegung kennen lernen"
Flo hatte seit der Geburt eine Kopfgelenkblockade - KISS - nicht entdeckt,war nicht in der Lage,sich zu drehen,zu krabbeln,den Kniestand zu machen , zu laufen - normgerecht - also hat er in dieser Phase nicht durch seinen körper,durch seine Körperbewegung Wissen ermitteln können.
aber hat er vielleicht durch sein Beobachten,Berichen ,Belecken andere Wahrnehmungen erhalten,die später für ihn wichtig sind.
" Die Präoperative Stufe hingegen bezeichnet den Lebensabschnitt zwischen 2 bis 7 Jahren, und ist geprägt durch die Kraft der Entwicklung eines Denkprozesses, in dem Kinder teilweise schon ihr Handeln und die Konsequenzen beurteilen können.
wenn jetzt Phase 1 "gestört " wurde , muß sich doch Phase 2 anders entwickeln,denn es wird ja auf Phase 1 aufgebaut.
Und weil diese Entwicklung der Normentwicklung abweicht , ist er "kognitativ entwicklungsverzögert "
er kann denken,handelm und konsequenzen beurteilen ,aber anders als die Norm es fordert.
Ist ja auch normal ,denn er sieht die Dinge anders.
In Phase 3 sind wir jetzt
"Im Alter von 7 bis 11 Jahren erleben Kinder das konkret-operative Stadium, in dem sie logische Strukturen entwickeln können und auch maßgeblich Handlungen gezielt einsetzen um ein Ziel zu erreichen"
was sind jetzt logische Strukturen
Beispiel: Wenn ich mir eine Schnitte mit Butter schmieren möcht,muß ich mir das Buttergefäß organisieren,die Schnitte dazu ,ein Messer,das Buttergefäß öffnen,mit dem Messer in die Butter und dann es aufs Brot schmieren.
Wie aber jeder einzelne dies jetzt mit welchen Mitteln,Weg,Umwegen und Hilfen macht - ist doch seine Sache - ist nicht das Ergebniss am Ende wichtig?
Aber hier wird dann beurteilt oder vorgegeben - welchen Schritt man machen sollte und weicht dies vom Muster ab - " kognitative entwicklungsverzögerung"
Phase 4 " Das formal-operative Stadium ist dann zwischen dem 11 und 15 Lebensjahr und zeichnet sich dadurch aus, dass Kinder sich nicht nur mehr auf reale Begebenheiten und Dinge konzentrieren, sondern auch hypothetische Aspekte machen können und so Parallelen oder auch Vergleiche ziehen die nicht unbedingt real sein müssen. "
Die Kinder sind nicht mit dem Verstand hinterher ,sie sehen nur anders und strukturieren anders.
Und bewerten kann man dies nur,weil irgendjemand Regeln und Normen aufgestellt hat und diese müssen auf alle passen.
Und wo es nicht passt ,dann " kognitative Entwicklungsstörung"
10.02.10, 19:18:33
55555
"Kognitive Entwicklung" wäre somit tatsächlich irgendeine willkürliche Norm. Wenn jemand sich anders entwickelt sind manche Bereiche vielleicht "hinterher" und andere "voraus" und selbst wenn es sich so ausgleichen würde, würden nur die Bereiche betrachtet, in denen "hinterher" vorliegt. Das widerum wäre eine Pathologisierung, also eine Darstellung von etwas als krank oder gestört, was nicht krank oder gestört ist.
10.02.10, 19:39:52
an3010
Richtig
11.02.10, 02:22:23
Fundevogel
Gilt es auch als Störung, wenn man einer Entwicklung "voraus" oder "daneben" ist? Wäre besondere(s) Talent/Gabe dann eine Störung?
Alle große Kunst wäre folgerichtig von Gestörten geschaffen worden!
Forthebeautyoftheearth
11.02.10, 04:36:17
drvaust
Gilt es auch als Störung, wenn man einer Entwicklung "voraus" oder ...
;) Natürlich, das ist doch nicht normal, das ist gestört oder sogar behindert. ;)
Nur wer als besonders gut anerkannt ist, z.B. ein anerkannter Künstler, der ist genial besonders.
@azrael: Wie kommst Du auf das Thema? Hast Du konkrete Probleme damit?
Vermutlich gilt jeder, der sich kognitiv nicht normal entwickelt, als 'kognitiv entwicklungsverzögert'.
Autisten sind meistens kognitiv nicht normal. Aber das ist nicht schlecht.
11.02.10, 12:00:58
wolke7?
Vermutlich gilt jeder, der sich kognitiv nicht normal entwickelt, als 'kognitiv entwicklungsverzögert'.
Autisten sind meistens kognitiv nicht normal. Aber das ist nicht schlecht.
Hast du Beispiele dafür ? Wie äussert sich das ?
Etwa im sozialen Verhalten oder z.B. als Jugendlicher beim bewältigen der Schulzeit
11.02.10, 13:55:47
anne1
Hallo, an3010,
ich kann mir gut vorstellen, daß bei Deinem Sohn immer wieder der VERDACHT entsteht, er wäre "entwicklungsverzögert", weil beim ersten Blick die "Normabweichung" bzw. "Andersartigkeit" bzw der Unterschied zu den meisten anderen Kindern auffällt.
Aber wenn er , wie Du schreibst, zwischen 7 und 11 in der konkret operationalen Phase ist, ist das ja wohl definitiv keine "Verzögerung".
Hallo, 55555,
ich möchte hiermit doch noch mal ausdrücklich darauf hinweisen, daß die "irgendwelchen willkürlichen Normen" mMn sehr sinnvoll sind:
Wenn ein Kind seine "Altersnormen" "erfüllt" und dazu halbwegs glücklich wirkt, kann man davon ausgehen, daß alles im grünen Bereich ist, und man sich vorerst keine weiteren Sorgen zu machen braucht.
"Erfüllt" das Kind die Normen nicht, dann verschwende ich als Arzt oder Lehrer einen ZWEITEN Blick auf das Kind, um zu sehen, woran das liegt, ob das Kind krank ist, oder vernachlässigt wird, und dann TUE ich etwas dagegen. ODER ich stelle beim zweiten Blick fest, daß das Kind zb halt einfach autistisch ist, oder etwas anderes hat, was man einfach hinnehmen und berücksichtigen muß.
viele Grüße, anne
11.02.10, 13:59:44
55555
Ich habe nichts dagegen, wenn zur Kenntnis genommen wird, daß es ein normaler Autist ist. Den Begriff der Störung finde ich jedoch nicht angemessen, wobei es mir vor allem um das Denken geht und dessen Folgen.
11.02.10, 14:34:33
an3010
geändert von: an3010 - 11.02.10, 14:36:59
hallo anna1
ich meinte die zeitliche Phase - er ist jetzt 8 Jahre alt :-)
Er wurde ja auch viel ausgetestet .
Die Ärztin war ein wenig "genervt" denn sie konnte anhand der Kurven nicht sagen, in welcher Phase er liegt.
Sie meinte,es wäre schöner ,wenn eine gerade Linie zum Beispiel bei 3 Jahren verlaufen würde, dann wäre er im Alter von 3 Jahren.
Aber bei Flo pendelte diese Linie ständig zwische 3 und 7 Jahren ,er war damals 7 Jahre alt und es ging nur auf und abwärts.
Es gab Bereiche ,das lag er in der Norm,dann lag er unter der Norm,mal über der Norm.
Und da wurde nicht nur einmal geschaut ,sonder sehr oft und sie finden dafür keine Erklärung.
Ist aber normal,denn Flo hat Stärken und Interessen und dort steckt seine ganze Energie drinnen und auf einige Dinge hat er keinen Bock,obwohl die Norm sagt, er muß jetzt das können.
Das ist,wass 55555 geschrieben hat,einfach an seine Stärken ansetzen und diese weiterentwickeln und über diese Schiene ihn weiterzuentwickeln,dass wäre der richtige Weg.
Zu Hause machen wir dies , aber die Schule muß ihre Normen erfüllen.
11.02.10, 18:17:52
55555
Sie meinte,es wäre schöner ,wenn eine gerade Linie zum Beispiel bei 3 Jahren verlaufen würde, dann wäre er im Alter von 3 Jahren.
Um was geht es hier? Wurde etwas gemessen?